Wild,- und Heilkräuter ernten im Winter
Die heutige Naturheilkunde kennt weit mehr als 1000 Heilpflanzen bzw. Kräuter, die bei der Behandlung von Krankheiten und Beschwerden zum Einsatz kommen.
Bis vor kurzem, als noch kein Schnee lag, konnte ich für meine täglichen Tees, noch allerlei von ihnen in der Natur ergattern. Da ich begeisterte Wildkräuter-Anwenderin bin, habe ich ohnehin täglich frischen Bedarf an verschiedenen Wild,- und Heilkräutern für meine Küche (Smoothie, Kräuterquark, Aufstriche, Tee, Essens-Deko u.v.m.)
Natürlich habe ich im Sommer reichlich Kräuter eingefroren, eingelegt oder getrocknet, aber es ist schön, sich beim spazieren gehen im Winter hier und da mal zu bedienen. Das hat so ein Sommerfeeling, wie ich finde. Außerdem schenken sie dem Menschen nicht nur viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, sie schenken uns auch ihre Persönlichkeit und ihre Widerstandsfähigkeit. Gerade in der dunklen und kalten Jahreszeit wird unser Immunsystem richtig gefordert. Mit pflanzlichen Wirkstoffen aus bestimmten Kräutern und Pflanzen können wir es bei der Abwehr von Krankheiten unterstützen.
Das nussig schmeckende Gänseblümchen (bringt die heile Welt zurück) blüht zum Beispiel das ganze Jahr über und streckt seinen zarten Kopf in Richtung Sonne, sobald die Schneedecke lichter wird.
Auch Bäume sind nicht nur schön anzuschauen. Ebenfalls in der Winterzeit bereichern sie durch ihre heilenden Substanzen unsere Hausapotheke. So kann z.B. aus den Nadeln der Tanne ein Tee hergestellt werden, der gegen Erkältungserscheinungen wie Husten und Schnupfen wirkt. Die Tannenharze verfügen schleimlösende Eigenschaften. Für einen Tee einfach einen gestrichenen Teelöffel Nadeln (pro Tasse) aufbrühen. Die Weidenrinde, die man ebenfalls ganzjährig überall (wo erlaubt) ernten kann, soll gegen Schmerzen, Fieber und Entzündungen helfen. Weidenrinde ist die Mutter von Aspirin.
Achtung bei der Weidenrindenzubereitung: Wenn Sie überempfindlich auf ASS (Acetylsalicylsäure – Schmerzmittel) reagieren, an Asthma, Magen-Darm-Geschwüren oder eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion leiden, sollten Sie Weidenrinde nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker einnehmen.
Was sind überhaupt winterharte Kräuter?
Das sind nachfolgende Kräuter, von A bis Z, denen Schnee und Temperaturen unterhalb von 0 °C uns bis -15 °C nichts anhaben können.
- Barbarakraut
- Bärlauch
- Bergarnika
- Bergbohnenkraut
- Brunnenkresse
- Currystrauch
- Eberraute
- Echter Eibisch
- Echter Salbei
- Estragon
- Frauenmantel
- Gelber Enzian
- Gundermann
- Heiligenkraut
- Odermennig
- Kümmel
- Lavendel (Schopflavendel ist nicht winterhart)
- Liebstöckel oder auch Maggikraut genannt
- Mädesüß
- Meerrettich
- Petersilie
- Oregano
- Pimpinelle
- Pfefferminze
- Schnittlauch
- Sauerampfer
- Schafgarbe
- Schnittknoblauch
- Schnittsellerie
- Waldmeister
- Wermut
Sind diese Kräuter noch genauso wirksam, wie als wenn sie im Sommer geerntet wurden?
Nein! Das Aroma der Wild,- und Heilkräuter ist im Winter längst nicht so intensiv ausgeprägt wie im Sommer. Das hat den Grund, dass nur wenige ätherische Öle gebildet werden, die letztendlich für das Aroma des Krautes verantwortlich sind.
Die Wild,- und Heilkräuter sammeln ihre Kräfte in den Wurzeln und kommen so sicher durch den Winter. Die Blätter sind meist noch sehr klein und jung und schmecken deshalb mild.
Trotz alledem gibt es unter den winterharten Kräutern welche, die immergrün sind und auch bei Schnee geerntet werden können, wie die Petersilie, Echter Salbei, Oregano, Winterbohnenkraut und Thymian. Den Salbei habe ich selber als große Pflanze in meinem Garten und er wird wöchentlich im Winter von mir geerntet. In der Erkältungssaison ist es besonders praktisch, immer ein paar Blättchen Salbei griffbereit zu haben.
Hinweise zur Ernte
Um den Pflanzen nicht zu schaden, erfolgt die Ernte am besten an frostfreien Tagen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, größere Schnittwunden (gerade bei Kräutern aus dem Garten, die man behalten möchte) zu vermeiden, weil diese bei Kälte langsamer geschlossen werden und der Frost über die offenen Stellen in das Innere der Pflanze vordringen kann.
Beachtet bitte, dass Pflanzen im Winter nicht nur schwerer zu finden, sondern auch schwerer zu erkennen sind, weil Blüten und andere charakteristische Merkmale fehlen. Im Zweifel zieht ein Bestimmungsbuch oder einen Wildpflanzenführer zu Rate.
Ich empfehle dazu Lektüre von *Wolf-Dieter Storl (Anthropologe), der uns in seinen Büchern mitteilt, was wir von der Welt der Pflanzen lernen können, welche Heilkräfte sie für uns bereit halten und welche Verbindung Mensch und Natur haben. Seine Bücher lese ich sehr gern und kann sie uneingeschränkt weiterempfehlen.
* *Rechtliches / Medizinischer-Disclaimer
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