Heimische Giftpflanzen
Eine Reihe von Giftpflanzen sind in Deutschland weit verbreitet und befinden sich u.a. auch in vielen Gärten. Giftige Pflanzen trifft man aber auch in der freien Natur an. Es gibt darunter einige Exemplare, die teilweise hochgiftige Substanzen enthalten und sogar tödlich wirken können. Viele dieser Pflanzen sind vor allem für Kinder gefährlich, da sie oft hübsch aussehen. Andere wiederum können aber auch mit ähnlichen, ungiftigen Pflanzen verwechselt werden. Die Giftwirkung der Pflanzen zeigt sich in Symptomen, die von Hauterkrankungen über gastrointestinale Beschwerden und Krämpfe bis hin zu Herzlähmung und Tod reichen. Daher ist es WICHTIG, die entsprechenden Gewächse zu (er-)kennen, die Pflanzengifte enthalten.
So sind zum Beispiel viele Arten der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) giftig. Diese Familie umfasst laut Wikipedia etwa 62 Gattungen mit etwa 2525 Arten und ist weltweit vertreten. Hahnenfußgewächse sind Bedecktsamer (sie besitzen Blüten deren Samenanlage in den Fruchtknoten des Fruchtblatts eingeschlossen sind) und sie sind fast immer zwittrig.
Viele von der Schulmedizin angepriesenen Medikamente entstammen ursprünglich hochgiftigen Pflanzen. So profitiert zum Beispiel die Krebstherapie von der Giftigkeit gewisser Heilpflanzen. Ich rate von Eigenexperimenten mit Giftpflanzen absolut ab! Diese Übersicht soll nur einen kleinen Einblick geben, was Mutter Natur alles im Angebot hat und das wir stets umsichtig mit den Pflanzen verfahren sollten. Diese Sammlung basiert auf selbst gefundenen und fotografierten Exemplaren von mir und wird daher fortlaufend ergänzt. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.
Sumpfdotterblume
Hahnenfußgewächs: Die mit goldgelben Blüten, früh blühende Sumpfdotterblume (Caltha palustris), findet man oft an Gartenteichen, feuchten Wiesen oder Bachläufen. Wassertiefen bis zehn Zentimeter verträgt sie problemlos. Der Artname “palustris” lat.: palus = Sumpf weist auf ihr Vorkommen an feuchten Standorten hin. Das leuchtende Gelb der Blüten zieht Insekten magisch an, für die der Nektar im Frühjahr eine willkommene Nahrungsquelle darstellt.
Mit ihrem glänzenden Dunkelgrünen Blättern, die direkt an langen Stielen aus dem Wurzelstock treiben, ergibt sich ein wunderschönes Bild mit den gelben Blüten. 1999 wurde die Sumpf-Dotterblume in Deutschland ” zur Blume des Jahres” gewählt, weil man damit auf ihren Artenverlust aufmerksam machen wollte.
Kaiserkrone
Ihren Namen erhielt die Kaiserkrone nach dem Abbild der Herrscherkrone, die von Kaisern getragen wurde und kaiserliche Macht symbolisiert. Dieses edle Gewächs habe ich bereits in der Kategorie “Frühjahrsblüher” eingehender beschrieben.
Wicken
Vom Verzehr der Wicken ist aufgrund der Giftigkeit dringend abzuraten, da hier die Verwechslungsgefahr mit Gattungsmitgliedern ziemlich hoch ist. Sie gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler und die Gattungen sind sich in ihren Merkmalen sehr ähnlich. Sie können am deutlichsten an ihren Griffeln unterschieden werden. Die Wicken sind beliebte Rank- und Kletterpflanzen, die neben den interessant gefiederten Laubblättern wunderschön geformte Schmetterlingsblüten tragen.
So sind zum Beispiel die Blätter, junge Triebe und Blüten der Zaunwicke sind für den menschlichen Genuss geeignet. Bei Ackerbohnen, die ebenfalls zur Gattung der Wicken gehören, sind zwei giftige Proteine der Lektin-Gruppe enthalten. Am höchsten ist die Konzentration der Giftstoffe in den Samen, die sich nach dem Abblühen bilden. Sie sind als Fraßschutz gedacht. Dicke Bohnen, Puffbohnen oder Ackerbohnen, welche für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, sollten immer gut durchgekocht werden. Dabei zerstört man das Gift erfolgreich und die Bohnen lassen sich besser verdauen.
Die Duftwicke, die eine typische Gartenpflanze ist, gilt als schwach giftig.
In der Homöopathie wird die Wicke erfolgreich bei Schüttellähmung und multipler Sklerose eingesetzt. Durch die Potenzierung wird der Giftstoff in diesem Fall zum Heilmittel, was bei vielen “Giftpflanzen” der Fall ist.
Seidelbast
Geht man im Frühjahr im Wald spazieren, trifft man früher oder später auf den Seidelbast mit seinem betörendem Geruch. Einen guten Meter wird der sommergrüne Seidelbast hoch und meist ebenso breit. Aber Achtung, der Daphne mezereum (Echter Seidelbast), ist zwar hübsch und duftend aber hochgiftig. Er ist gut erkennbar, da er die einzige stamm-blütige Art Mitteleuropas ist, d.h. die pinken Blüten entstehen direkt an den verholzten Pflanzenteilen der Pflanze. Die Blüten erinnern an die des Flieders.
Der echt Seidelbast trägt viele Trivialnamen wie: “Pfefferstrauch”, “Läuskraut”, “Menschendieb” oder “Kellerhals”. Letzteres- da die Früchte bei Genuss im Hals brennen und so den Patienten “chellen” (quälen), denn alle Bestandteile des Strauchs sind giftig. Früher wurden sie vereinzelt in der Volksmedizin verwendet. Die Pflanze steht unter Naturschutz!
Herbstzeitlose
Was ist das? Ein Krokus der im Herbst blüht? Natürlich nicht, es handelt sich bei dieser Schönheit um die gefährliche Herbstzeitlose (Colchicum autumnale). Ihre Blätter sehen ein wenig aus wie die des Bärlauchs. In der griechischen Antike nannte man sie: “Die an einem Tag Tötende“, aber auch bei uns bekam sie passende Namen wie: “Hennengift”, “Teufelsbrot”, “Giftkrokus” oder “Leichenblume”. Trotz oder gerade wegen ihrer Giftigkeit hat sie eine lange Geschichte in der Medizin.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag keinesfalls einen Arztbesuch ersetzt. Es besteht keine Gewährleistung auf Richtigkeit medizinischer Aussagen.
Falls Sie oder Ihre Familie mit einer Gift-Pflanze in Berührung kamen oder sogar Teile dieser verzehrt haben, sollten Sie unbedingt Maßnahmen ergreifen. Bei Giftpflanzen jeder Art ist es wichtig, schnell und bedacht zu handeln. Schon bei geringem Unwohlsein sollte entweder die nächste Giftnotrufzentrale oder ein Arzt kontaktiert werden.
Gemeinsames Gift-Informationszentrum der Länder. Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und. Thüringen. Notruf 0361 – 730730
24 Stunden am Tag. 365 Tage im Jahr.