Dicke Rauchschwaden über Jüchsener Agrargesellschaft mbH
Am späten Freitagnachmittag/Abend kam es auf dem Landwirtschaftsgelände in Jüchsen zu einem gewaltigem Brand. Vor Ort wurde umgehend die Brandbekämpfung eingeleitet. Die Sirenen heulten und riefen die Kameraden aus vielen Ortschaften zum Einsatz. Auch die Meininger Feuerwehr versuchte den Brand zu löschen. Knapp 80 Feuerwehrleute waren anwesend, schreibt die Suhler Verlagsgesellschaft auf ihrer Homepage.
Mittels Feuerwehrschläuchen wurde bzw. wird aktuell zur Stunde noch, Wasser aus dem „alten Schwimmbad Jüchsen“ zu der Halle gepumpt. Das alte Schwimmbad war bisher nur noch „Lost Places“ und wurde von der ortsansässigen Feuerwehr für Übungszwecke genutzt. Wie ich oft beobachten konnte, hat dort die Feuerwehr mit ihren Pumpen zahlreiche Einsatzszenarien trainiert, u.a. um Löschwasser schnell und zuverlässig abpumpen zu können. Gut gemacht, Kameraden von der Feuerwehr! Immerhin übt IHR in eurer Freizeit für den Ernstfall!
Aus bislang ungeklärter Ursache war in einer Lagerhalle der AGJ Agrargesellschaft mbH, in der sich Heu,- und Strohballen befanden, ein Feuer ausgebrochen. Davon ist natürlich nichts mehr zu retten, sondern alles wurde Opfer der Flammen. Für den Landwirtschaftsbetrieb ein schwerer Schlag. Dicke Rauchschwaden quollen gegen 18 Uhr aus dem Gebäude und alles mutete sehr bedrohlich an. Aktuell kämpfen die Wehren noch gegen das Feuer. Die Flammen wüteten so immens u.a. auch wegen einer auf dem Dach befindlichen Photovoltaik Anlage, die der Feuerwehr das löschen erschwerte. Die nachrückenden Kräfte müssen den hellen Feuerschein schon von Weitem gesehen haben.
In der Nähe des Agrargeländes kann man das laute krachen und zusammenfallen der Metallgerüste hören. Von einer Drehleiter aus bekämpften Wehrleute das Feuer bis in die Nacht hinein. Ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude konnte die Feuerwehr verhindern.
Die Polizei und Brandermittler waren ebenfalls vor Ort und hatten mit der Spurensicherung begonnen. Beamte machten Fotos, wie ich beobachten konnte.
Eine Drohne zur Dokumentation flog über das Brandgeschehen. Dazu folgender Beitrag auf Facebook (auf das blaue “F” oben rechts für Facebook drücken):
Dicke Rauchschwaden des gigantischen Feuers waren kilometerweit zu sehen. Die Lösch,- bzw. Nachlöscharbeiten ziehen sich bestimmt noch bis zum Wochenende hin. Eine Brandwache wird erforderlich werden. Ob Menschen oder Tiere zu Schaden kamen, ist unklar. Ich denke aber nicht. Die Presse hat diesbezüglich bisher nichts verlauten lassen. Für Anwohner besteht keine Gefahr. Die Lagerhalle befand sich außerhalb des Ortes Jüchsen.
Fakt ist: Das Gebäude muss abgerissen werden – falls von der Ruine morgen früh noch etwas zu sehen ist. Und soweit ich das beurteilen kann, entstand bei diesem schweren Brand ein Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro.
Up-to-date-Sein ist alles! Die Tage danach….
Samstag, 05.03.2022
Inzwischen fraß sich das Feuer ungehindert weiter durch die Lagerhalle. Noch in der Nacht wurden die brennenden Stroh,- und Heuballen aus dem Gebäude ins Freie geschafft, um die Brandnester umfangreich mit einem speziellen Schaumwassergemisch abzulöschen.
Wie die Lokalzeitung am Samstag mitteilte, wurde niemand verletzt. Tiere kamen nicht zu Schaden. 700 Strohballen sowie 300 Heuballen fielen dem Flammenmeer zum Opfer und eine Solaranlage auf dem Dach wurde zerstört, ließ ein Polizeisprecher verlauten. Der betroffene Teil des Gebäudes brannte völlig aus.
Durch die Löscharbeiten, die zum Teil durch ein altes, mit Wasser befülltes Schwimmbad bewältigt wurden, konnte man den in die Jahre gekommenen Badetempel heute morgen mal leergelaufen, bestaunen.
Das Großaufgebot an Feuerwehrkräften, Polizei und Krankenwagen war am Samstag Vormittag bereits wieder abgerückt. Das THW Suhl und einzelne Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr sichern zur Stunde noch die Unfallstelle. Die Landwirtschaftlichen Arbeiten sind der Jüchsener Agrargesellschaft mbH nicht zum erliegen gekommen.
Aufgrund der Wetterlage breiteten sich die Rauchschwaden im weiten Umkreis aus. Unser Dorf Jüchsen war am Samstag zeitweise vom Qualm vernebelt. Ein Brandgeruch war überall wahrnehmbar.
Großbrände sind in landwirtschaftlichen Betrieben keine Seltenheit. Oftmals brennen Lagerhallen komplett aus oder Traktoren und Mähdrescher brennen gleich auf Feldern ab. Häufig entstehen dadurch hohe Schaden-Summen und Existenzen stehen auf dem Spiel. Besonders tragisch ist es, wenn es zu einem Stallbrand kommt. In diesem Zusammenhang stehen das Leben von Tieren auf dem Spiel.
Sonntag, 06.03.2022
Das ist die Lage am Sonntag
Nach dem Großfeuer am Freitag qualmt es in Jüchsen weiter. In den vom Löschwasser durchnässten Strohballen befinden sich noch immer Glutnester. Die Lage ist unter Kontrolle. Die Feuerwehr und das THW sind abgerückt.
Glutnester schwelen nach
Die Heu,- und Strohballen aus der eingestürzten landwirtschaftlichen Halle wurden auf dem angrenzenden Feld auseinander gezogen. Sie sind weitestgehend gelöscht. Aber in der Biomasse, die sich noch in der abgebrannten Halle befindet, kann man noch Glutnester entdecken, die vor sich hin schwelen. Bei diesen Schwelbränden, wo keine Flammen mehr zu sehen sind, läuft die Verbrennung trotzdem noch weiter ab. Sie entstehen durch einen Mangel an Sauerstoff, der ein heißeres, flammenreiches Feuer verhindert. Gleichzeitig ist aber noch so viel Sauerstoff vorhanden, dass der Brand auch nicht erlöscht.
Bis die gesamte Biomasse gelöscht ist, kann es noch einige Tage dauern. Während sich das Wetter morgen noch dicht bewölkt zeigt, wird es am Dienstag und am Mittwoch sonnig. Dazu bleibt es trocken. Regen ist nicht in Sicht.
Montag, 07.03.2022
Räucherware hält sich länger – 3 Tage danach
Ich hatte heute zeitweise den Eindruck, Jüchsen wird konserviert, denn mit räuchern wird eine gewisse Haltbarkeit erreicht. Verschiedene Holzarten entwickeln beim räuchern unterschiedliche Aromen. Meist wird dafür Buche genutzt. Aber auch Tannenholzspäne für z.B. Schwarzwälder Schinken kommen zum Einsatz. Da drängt sich mir die Frage auf: “Was passiert bei Stroh??”
Gelöscht ist das Feuer quasi noch immer nicht, denn es glimmt weiter vor sich hin. “Das kriegt man auch nicht gelöscht, da kann man noch hunderte Liter Wasser draufkippen. Das schwelt noch tagelang vor sich hin…”, erklärten mir heute genervte Anwohner.
Sonntag, 13.03.2022
Spiel mit dem Feuer – wenn Kinder zündeln
9 Tage später schwelen noch immer Glutnester in dem abgebrannten Gebäude vor sich hin. Deshalb tritt aus der Agraranlage Jüchsen weiterhin gut sichtbarer Rauch aus. Je nachdem, aus welcher Richtung der Wind weht, zieht Brandgeruch bzw. der Geruch von Schwelgasen gepaart mit erhöhten Werten von Kohlenstoffmonoxid (CO) direkt durchs Dorf Jüchsen.
Der Schaden ist immens, aber die Täter sind ermittelt.
Für den Brand in der Agraranlage Jüchsen sind 2 zwölfjährige Kinder verantwortlich. Die beiden Stiefgeschwister haben dort nach eigenen Aussagen gezündelt. Kurze Zeit später prasselten bereits die Flammen. Die Jungs konnten zum Glück entkommen und blieben unverletzt. Das “Spiel mit dem Feuer” hätte durchaus zu Verletzungen oder zum Tod führen können. Feuer übte schon immer auf Kinder eine magische Faszination aus. Jeder dritte Brand in Deutschland wird derzeit durch ein Kind verursacht.
Die zwei sind mit ihrer Familie erst vor kurzem nach Jüchsen gezogen. Es wurde beobachtet, dass die beiden Kinder das Gelände der Agrargesellschaft in letzter Zeit häufiger zum spielen nutzen. Mit Feuer spielt man nicht – oder doch? Jedenfalls dadurch haben wir noch immer eine erhöhte Staubbelastung, die man an Haus, Hof, Auto und Co. ablesen kann sowie giftiges Kohlenstoffmonoxid in unseren Lungen. Zusätzlich zu dem Atemgift entstehen bei der Verbrennung weitere Gase, wie z.B. Teer und Säuren. Diese befinden sich im qualmigen Rauch.
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