Gekochte Kartoffelknödel
Da ich in Thüringen wohne, sind hier “Thüringer Klöße”, “Grüne Klöße” oder “Hütes”, Sonntag Mittag Tradition und in vielen Familien Pflicht-Programm. Das sind handgeformte, aus ⅔ rohen geriebenen und ⅓ zerkochten Kartoffeln hergestellte Kartoffelklöße.
Meine Oma in Sachsen kredenzte immer “Grüne Klöße”. Das sind Klöße, die nur aus roher Kartoffelmasse hergestellt werden. Geschwefelt. Ein Traum.
Ursprünglich dienten die Kloßgerichte als einfaches Arme-Leute-Essen. Mitunter während der ganzen Woche: in aufgewärmter oder gebratener Form als Mittags- oder Abendmahl und Brotersatz. Da man immer rohe Kartoffeln zur Zubereitung benutzte, wurde im Thüringer Raum die Vitaminmangelkrankheit Skorbut (Vitamin C Mangel-Erkrankung) praktisch ausgerottet.
Mir selber ist die komplette und korrekte Zubereitung zu aufwendig. Daher habe ich mir mein eigenes kleine Rezeptchen dazu entwickelt, was stets Sontags zubereitet wird. Auch auf die Gefahr hin, dass so manche Hausfrau nun Schnapp-Atmung bekommt:
Gekochte Kartoffelknödel
Zutaten
Anleitungen
- Die Kartoffeln in Stücke schneiden und in Salzwasser weich kochen. Danach das Wasser abgießen und sofort durch die Kartoffelpresse drücken.
- Lauwarm abkühlen lassen. Nun mit Ei, Butter, Salz, Muskatnuss und dem Kartoffelmehl zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
- Unbedingt Hände anfeuchten und etwas Knödelmasse entnehmen. Leicht flachdrücken und einige Croutons hineingeben, zusammendrücken. Schöne runde Knödel formen.
- Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen.
- 1 Teelöffel Speisestärke ins Kochwasser gegeben. Die Knödel vorsichtig in das kochende Wasser gleiten lassen.
- Hitze zurücknehmen und 20 Minuten sieden lassen. Nicht kochen, sonst zerfallen sie.
- Wenn die Knödel nach 20 Minuten oben schwimmen, sind sie gar. Mit einem Schaumlöffel entnehmen und servieren.
- Guten Appetit – bon appétit! (französisch)