Die wunderbare Welt der Pilze
Auch wenn es auf dem Foto so aussieht – ich bin nicht dem Gifttod durch “falsche Pilze” erlegen. Eher gut gesättigt von leckeren Pilzen! Und nebenher war es auch noch ein sonniger Waldspaziergang bei angenehmen Temperaturen, mit einer soliden Pilz-Such-Ausbeute.
Nachfolgend möchte ich euch die Welt der Pilze ein wenig näher bringen, denn ich finde sie einfach fantastisch. Wunderschön in Form und Farbe. Mit dem entsprechenden Wissen können sie sogar bei diversen Leiden Heilung bringen. Ansonsten kann man aus ihnen köstliche Pilzgerichte zaubern. Mit und ohne Fleisch, gebraten, gefüllt oder gekocht. Ein tolles veganes Rezept von Jenny dazu wären z.B. die Waldpilz-Puffer.
Mittlerweile hat es sich sicherlich schon herumgesprochen: Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere. Sie bilden ein eigenes Reich vielzelliger Lebewesen – das dritte große Reich eukaryotischer Lebewesen. Sie können keine Photosynthese betreiben. Deswegen müssen sie sich wie Tiere, durch die Aufnahme organischer Substanzen ernähren. Die nehmen sie in gelöster Form aus der Umgebung auf.
Manchmal sind wir Menschen selbst Lebensraum für diverse Pilze.
In Deutschland kann man fast das ganze Jahr über Pilze sammeln. Von daher inspiriert es vielleicht den ein oder anderen zu weiteren Betrachtungen, da diese besondere Art der Lebewesen auf unseren Planeten doch ziemlich stiefmütterlich behandelt wird. An Ausstattung benötigt man lediglich einen Sammel-Korb (in Plastiktüten könnten die Pilze faulen) und ein kleines scharfes Messer. Vormittags ist die beste Zeit um Pilze sammeln zu gehen.
Meine Favoriten – welche Pilze ich im Herbst sammle
Wichtig: Ich bin kein Pilzexperte! Nachfolgend habe ich die mir persönlich bekannten, essbaren Pilze zusammen getragen. Meine Informationen haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ich übernehme auch keinerlei Haftung dafür. Nur sammeln, was ihr sicher kennt. Wenn man vermeintlich essbare Pilze mit giftigen Exemplaren verwechselt, drohen schlimme Erkrankungen oder im schlimmsten Fall sogar der Tod.
Steinpilz
Der Steinpilz schmeckt ausgezeichnet und aus ihm kann man ein exklusives Herbstgericht herstellen. Denn er ist einer der edelsten Speisepilze in unseren Breiten. Seine Gattung (Boletus) ist weltweit verbreitet und sehr artenreich. Form und Farbe der Fruchtkörper können stark variieren. Man bezeichnet ihn als “Steinpilz”, da das Fleisch fester ist als das der meisten anderen Pilze. Steinpilze sind mit einem Wassergehalt von 90 Prozent überaus gesund und enthalten Eiweiß, Vitamine (z.B. Vitamin E, B, C) und Mineralstoffe (z.B. Kalzium, Zink, Phosphor).
Den Steinpilz wächst in Nadel- und Mischwäldern, häufig unter Fichten und Buchen und taucht selten alleine auf. Man findet ihn leider inzwischen zunehmend seltener.
Laut Wikipedia stehen alle Arten des Steinpilzes in Deutschland unter Naturschutz und dürfen nur in kleinen Mengen zum eigenen Bedarf gesammelt werden. Einige Arten wie z.B. der Bronze-Röhrling sind vollständig geschützt und dürfen nicht mal zu Speisezwecken gesammelt werden.
Maronenröhrling
Typisch für die Maronen sind die jung,- weißlichen und im Alter olivgelblichen Röhren, die auf Druck stark blauen. Deswegen trägt er auch den (eher unbekannten) Beinamen “Blaupilz”. Bei feuchter Witterung besitzt er eine schmierig-klebrige Hutoberfläche.
Das Aroma der Braunkappen ist etwas nussiger als das von Steinpilzen. Gern werden sie getrocknet, da sie sich hervorragend zum würzen in der Küche eignen. Ich lege kleine Maronen gern süß-sauer ein. Hierzu säubere ich die Pilze und koche sie ca. 15 min in einen Topf mit einem Gemisch aus Essig-Sud (Wasser, Essig), Zwiebeln und Gewürzen (Lorbeerblätter, Pimentkörner, Zucker, Salz, Pfeffer, Senfkörner). Noch heiß fülle ich die Mischung in saubere Gläser und verschließe sie gut. Sehr lecker im Winter!
Gesundheitsbehörden melden Bedenken hinsichtlich des Verzehrs, da der Maronenröhrling ein radioaktiver Sammler ist.
Gemeiner Rotfußröhrling
Rotfußröhrlinge haben einen säuerlichen bis neutralen Geschmack.
Die Rotfußröhrlinge werden gern mit Schimmelpilzarten wie Goldschimmel befallen. Also falls man schon ein weißes “schimmern” sieht ist Vorsicht geboten, denn jeglicher Schimmel gilt als giftig.
Flockenstieliger Hexen-Röhrling
Der Hut der Hexe (wie ich ihn gern nenne) ist hell- bis dunkelbraun, kugelig und später auch gewölbt. Die Huthaut ist trocken, samtig und glatt. Die Poren der Hexen sind dunkelrot, was einige Menschen davon abhält, diesen leckeren Speisepilz zu sammeln. Die Poren der Hexenröhrlinge laufen bei Berührung blau- bis blauschwarz an. Ebenso wird das dottergelbe Fleisch an der Luft blauschwarz.
Auch bei dem Flockenstieligen Hexenröhrling gilt: Er ist wie alle Röhrlinge nur genießbar, wenn er gut gekocht wurde. Die Hexe wird in manchen Gegenden sogar mehr geschätzt als der Steinpilz.
Zubereitung: Ich brate sie gern in Butter an und gieße mit pflanzlicher Sahne auf. Je nachdem ob Suppe oder Sauce, suppig lassen oder reduzieren. Das wird wunderbar cremig. Salzen, pfeffern, aber nicht überwürzen. Dazu Petersilie frisch, feingehackt – mehr brauche ich nicht, um glücklich zu sein.
Verwechslungsgefahr besteht mit dem giftigen Satansröhrling. Dieser hat jedoch im Gegensatz zum Flockenstieligen Hexenröhrling einen hellen, weißlich oder gräulichen Hut.
Goldröhrling
Man findet diesen Schmierröhrling von Mai bis November immer in der Nähe von Lärchen. Ich nenne ihn daher nur “Lärchenröhrling”.
Der Goldröhrling ist ein guter Speisepilz, aber bei der Verwendung in der Küche sollte man die Huthaut abziehen, da diese bei Feuchtigkeit schmierig bzw. schleimig wird. Sein Aroma setzt sich aus mehreren Geschmacksnuancen zusammen und er soll der Star in jedem Gericht sein. Er vereint fruchtige als auch säuerliche Komponenten in einem Pilz.
Der Goldröhrling reagiert äußerst empfindlich beim Heim-Transport. Man sollte ihn in ausschließlich in einem Korb transportieren. Wenn man ankommt, sieht er sonst sehr unappetitlich aus!! Da er schnell verdirbt, muss der Pilz rasch verarbeitet werden.
Birkenpilz
Der Gemeine Birkenpilz ist in Europa weit verbreitet und als Mykorrhiza-Partner der Birken innerhalb des Birkenareals häufig zu finden. Sein Stiel ist rötlich mit dunklen Schuppen. Er ist ein schmackhafter und genießbarer Pilz aus unseren Wäldern. Raufußröhrlinge, zu deren Gattung auch der Birkenpilz gehört, sollten niemals roh verzehrt werden, denn die Pilze enthalten Xerocomsäure. Daher empfehlen Pilzexperten eine Mindestgarzeit von 15 bis 20 Minuten, damit die Säure zerstört wird. Dieser Speisepilz bringt wenig Eigengeschmack mit, oftmals geschmacklich sogar neutral.
Schopf-Tintling
Ich liebe diesen herrlichen Spargelpilz der zur Familie der Champignonverwandten gehört. Er gehört zu den besten Würz-Pilzen und ist im jungen Station ein ausgezeichneter Speisepilz. Aber er ist nicht sehr haltbar und alte Exemplare zerfließen zu einer tintenartigen Flüssigkeit.
Um seine Haltbarkeit für den Transport zu verlängern, dreht man am besten den Stiel vorsichtig heraus und lagert ihn getrennt. Die schmackhaften Hüte halten so ein wenig länger. Aber bitte nicht entsorgen, denn die Stiele eignen sich ausgezeichnet, um ein edles, hoch aromatisches Pilzpulver herzustellen.
Die Schopftintlinge wirken sich günstig auf den Blutzuckerspiegel aus. Daher werden sie im Handel immer öfter als Heil- bzw. Vitalpilze angeboten. So findet man bereits einige Produkte mit dem Namen “Coprinus”.
Aber das ist auch kein Wunder. Der Schopf-Tintling soll 20 Aminosäuren, Mineralien (Magnesium, Kalium, Eisen, Mangan, Zink), sowie Vitamine (Niacin, Riboflavin (B2), Thiamin (B1) und Vitamin C) enthalten. Besonderes Interesse weckt der Pilz bei Wissenschaftlern aufgrund seines hohen Gehalts an Lektin.
Violetter Rötelritterling
Der Violette Rötelritterling gilt als sehr gesund und wird in der Naturheilkunde als Vitalpilz gegen hohen Blutdruck eingesetzt. Man findet ihn vor allem im Herbst bis zum ersten starken Frost. Deswegen erscheint der Fruchtkörper oft erst nach dem ersten Temperatursturz im späten Herbst/Anfang Winter.
Auch hier gilt wieder, das Pilz aber auf keinen Fall roh verzehrt werden darf, da einige Inhaltstoffe blutzersetzend wirken können. Ansonsten ist der Violette Rötelritterling gekocht, getrocknet oder eingelegt sehr wohlschmeckend. Sein weiches Fleisch ist zart und mild, riecht angenehm würzig und wunderschön aromatisch.
Vorsicht! Der ähnlich aussehende, “Lila Dickfuß” (ohne Bild) ist giftig. Bei einem vermeintlichen Violetten Rötelritterling mit braunen Lamellen handelt sich höchstwahrscheinlich um den giftigen Lila Dickfuß.
Hallimasch
Klima,- und Umweltschutz sind Top-Themen in unserer heutigen Zeit. Deswegen aufgehorcht: Wenn ich diesen Pilz sammle und esse, leiste ich einen Beitrag für den Umweltschutz! Warum? Der Hallimasch wächst an Baumstämmen, teilweise auch aus Baumwurzeln. Aber der Pilz befällt nicht nur Totholz!! Der Hallimasch macht auch vor lebenden Bäumen keinen Halt und gilt daher als Waldschädling. So vermag er mit seinen Wurzeln bzw. seinem weißen Fächermyzel die lebenden Gehölze zu befallen und kann diese zum Absterben bringen. Er bildet Rhizomorphen (verdickte Myzelstränge), die jährlich bis zu drei Meter wachsen können. Dieser Pilz befällt Laubbäume, Nadelbäume gleichermaßen wie Palmen und Beerensträucher.
Lebenskräftige Bäume sind meistens in der Lage, eine Hallimasch-Infektion durch die Bildung von Abwehrstoffen und Abgrenzungsgeweben, abzuwehren. Aus ökologischer Sicht ist der Hallimasch natürlich ein Nützling, der zur einer normalen Mikroflora im Wald dazu gehört. Da er am Abbau toter Holzmaße beteiligt ist, spielt er eine wichtige Rolle als Verjüngungsfaktor im natürlichen Waldökosystem.
Seinen Namen soll der Hallimasch wegen seiner angeblich kurativen Wirkung bei Hämorrhoiden von “Heil im Arsch” bekommen haben, weil er im rohen oder ungenügend gekochten Zustand eine stark abführende Wirkung besitzt.
Hallimasche sind als gute Speisepilze bekannt. Sie gelten in vielen Ländern als sehr beliebte, in Zentnermengen gesammelte und vermarktete Speisepilze. Die Hallimasche sind in rohem Zustand unbekömmlich und Brechreiz erregend, deshalb müssen sie vor dem Verzehr ausreichend durchgegart sein. Ich koche sie 15 Minuten in einem separaten Topf ab und gieße das Kochwasser dann weg. Ich weiße darauf hin, das trotz korrekter Zubereitung, diverse Unverträglichkeitsreaktionen auftreten können. Jeder Mensch ist anders.
Hallimasche leuchten im Dunkeln. Sie können durch diverse chemische Prozesse ein kaltes Leuchten erzeugen. Als Ursache dafür gilt (ähnlich den Glühwürmchen) die Reaktion von Luciferin mit dem Enzym Luciferase unter Mitwirkung von Sauerstoff, welche Licht abgibt.
Parasol-Pilz
Vom sogenannten “Schnitzelpilz” hat sicherlich jeder schon gehört. Für die wenigen Leser, die skeptisch die Augenbraun heben: Der Parasolpilz ist eine tolle vegetarische Fleischalternative. Dafür paniert man die Schirme des Parasol-Pilzes mit Eiern, Mehl und/oder Paniermehl. Vorher würzen. Nun brät man das veggi Schnitzel in Öl goldbraun aus. Fertig ist das feine Schnitzelchen. Der Geschmack soll an ein teures Kalbsschnitzel erinnern. Die Stiele trockne ich wie beim Tintling, um sie später in Soßen zu verwenden.
Um Gesundheitsrisiken zu vermeiden, sollte man sicher sein, dass der Pilz wirklich gar ist.
Der Parasol-Pilz wächst von Juli bis Oktober bevorzugt am Rand von lichten Laubwäldern, auf Wiesen, Lichtungen sowie an Wegrändern und in Parks. Aber Vorsicht, denn der Parasol ähnelt giftigen Pilzen. Eines der deutlichsten Erkennungszeichen dieses Speisepilzes ist der verschiebbare Ring, der sich an seinem genatterten Stiel befindet. Er trägt immer eine deutliche Natterung an der unteren Stielhälfte. 2017 wurde er zum Speisepilz des Jahres ernannt.
Der Name dieses schmackhaften Pilzes leitet sich von seinem Aussehen ab, denn Parasol bedeutet Sonnenschirm. Er trägt er auch die Beinamen: Riesenschirmling oder Riesenschirmpilz
Safranschirmling
Der Gemeine Safranschirmling oder Safran-Riesenschirmpilz wird gern mit dem essbaren Parasolpilz verwechselt. Zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick sieht man, das beim Safranschirmling die für den Parasol typische “Natterung” am Stiel fehlt. Der Pilz trägt einen robusten, im Alter verschiebbaren und an der Unterseite bräunlichen Ring. Die Stiel-Basis unten im/am Boden des Safranschirmlings ist stark knollig verdickt und bei Berührung verfärbt er sich von safrangelb nach bräunlich.
Obacht! Bei diesem Schirmling besteht eine sehr große makroskopische Ähnlichkeit mit giftigen Arten seiner Gattung.
Für mich ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist daher, dass das Fleisch des Safranschirmlings bei Verletzung, Schnitt oder Bruch nicht weiß, wie bei der Parasole, sondern intensiv safrangelb bis braunrot/Kupferrot anläuft. Er wird auch Rötender Schirmling genannt. Sein Geruch und Geschmack sind angenehm.
Champignon
Jetzt kommt was zum Abnehmen, denn Champignons bestehen zu 91 % aus Wasser, durchschnittlich zu etwa 4 % aus Protein und zu weniger als 1 % aus Fett. Weiterhin enthalten sie essentielle Aminosäuren, Vitamine K, D , E und B, Niacin, sowie die Mineralstoffe Kalium, Eisen und Zink.
Champignons werden für eine Vielzahl von Gerichten verwendet. Dieser Kulturpilz ist das ganz Jahr über erhältlich (Champignonzucht) und besonders einfach in der Zubereitung. Der lichtscheue Pilz gedeiht am besten in dunklen Kellern und Gewölben. Es gibt braune und weiße Champignons und man kann sie auch roh essen. Und bloß nicht schälen, denn die meisten Vitamine stecken in der Schale.
Kein Wunder, dass Pilzliebhaber wie ich in der freien Natur nach diesen Pilze suchen. Wildwachsende Champignons werden viel größer als ihre gezüchteten Verwandten und man hat recht schnell, wenn man die geeigneten Stellen kennt, eine Pilzmahlzeit gesammelt. Aber Vorsicht, denn der Wiesen-Champignon wächst gern auf Weiden und Wiesen. Werden diese Standorte zu sehr gedüngt, sollte man den Pilz lieber stehen lassen.
Champignons werden in Deutschland von rund 100 Betrieben angebaut. Dadurch ist der Speisepilz das ganze Jahr über in bester, frischer Qualität und überall zu erschwinglichen Preisen erhältlich.
Fichten-Reizker
Unter der Bezeichnung Blut-Reizker meint man im Volksmund manchmal noch ähnliche Arten, die allesamt essbar oder zumindest ungiftig sind. Ein gemeinsames und sicheres Merkmal ist ihre rötliche Milch, die sie von ungenießbaren oder giftigen Milchlingen unterscheidet.
Den Fichtenreizker sammle ich gern, da er ein aromatischer, knackiger Pilz ist. Der Fichten-Reizker ist wie alle Blutreizker ein Speisepilz, der allerdings von Pilzsammlern weit weniger geschätzt wird, als der sehr ähnlich aussehende Edel-Reizker. Der Grund dafür ist, dass er oft leicht bitter schmeckt und häufig von Maden befallen wird.
Diese Pilze gehen immer eine Symbiose mit Kiefern ein. Die jungen Exemplare sind im Stiel wattig gefüllt. Ältere Exemplare sind dagegen im Stiel hohl. Der Fichten-Reizker sondert eine orange Milch ab, die gut die Hände, den Urin oder den Stuhl einfärbt. Diese Verfärbungen sind aber völlig harmlos.
Wieviel Milch ist gesund?
Ein charakteristisches Merkmal der Milchlinge (Fichten-Reizker, Edel-Reizker etc.) ist, dass ihre Fruchtkörper Milchsaft enthalten, der beim Fichten-Reizker orange gefärbt ist. Für diese orange Farbe sind “Guajan-Sesquiterpene” verantwortlich. Untersuchungen deuten darauf hin, dass Sesquiterpene auch antibiotische, antikarzinogene und eine immunstimulierende Wirkung haben könnten.
Flaschen-Stäubling
Der Flaschen-Stäubling, im Volksmund oft auch (lt. Wiki inkorrekt) als Flaschenbovist bezeichnet, ist einer der häufigsten Stäublinge und ein Champignon Verwandter. Der Geruch und Geschmack werden oftmals als angenehm würzig beschrieben. Junge Flaschenstäublinge sind, solange das Innere noch weiß ist, essbar. Sie können auch roh gegessen werden. Zum Kochen ist er ungeeignet, weil er dabei zäh wird, aber er kann kurz in Butter goldgelb angebraten werden. Die Pilze immer frisch zubereiten, da sie über Nacht gelb und ungenießbar werden.
Achtung: Zur eindeutigen Bestimmung sollten die Flaschen-Stäublinge immer halbiert und das Innere untersucht werden, da eine Verwechslung mit jungen Exemplaren des Weißen Knollenblätterpilzes möglich ist! Kugelartigen Pilze immer durchschneiden und auf Lamellenansetze achten, sonst besteht Lebensgefahr!
Violetter Lacktrichterling
Dieser auch “Amethystblaue Lacktrichterling” genannte Pilz gehört zu den essbaren Pilzen. Der Hut hat einen Durchmesser von maximal 6 cm und das Fleisch des Violetten Lacktrichterlings ist violett durchzogen. Bei einigen Pilzgourmets ist er ein heimlicher Favorit, da er einen sehr milden und nicht so penetranten Geschmack besitzt. Ich finde, man findet diese hübschen Pilze selten, obwohl sie lt. Lektüre sehr oft anzutreffen sein sollen. Der Violette Lacktrichterling ist ein toller Farb-Kleks in jedem Mischgericht und sorgt garantiert beim Laien für Schnappatmung (Erstaunen) beim Essen. Dieser Pilz ist wunderbar zum Einlegen in Essig geeignet.
Achtung, nicht verwechseln mit dem tödlich,-giftigen Violetten Risspilz. (hier ohne Bild)
Alle Risspilze sind gefährlich und giftig. Ein gutes Erkennungsmerkmal sind die bei ihnen charakteristisch und namensgebenden Risse, die in älteren Pilzhüten erscheinen. Der Hut ist meist kegelig, später abgeflacht und gebuckelt.
Trompetenpfifferling
Der Herbstpfifferling, wie der Trompetenpfifferling auch genannt wird, kommt überwiegend in Fichten- und Tannenwäldern auf saurem, gerne feuchtem Boden vor. Oft fruktifiziert die Art sehr zahlreich und die Ernte fällt leicht, da er in größeren Gruppen den Waldboden bedeckt. Wie der bekannte, gelbe Pfifferling besitzt der Trompetenpfifferling einen sehr festen, teilweise breit wachsenden Stielteil. Die Unterseite seines unregelmäßigen, welligen Huts weist eine nach unten laufende, leistenartige Struktur auf. Allerdings im Gegensatz zum Pfifferling ist der Hut nicht leuchtend gelb wie der Stiel, sondern bewegt sich in einem gelbgrauen bis oliv- oder ockerbraunen Farbspektrum.
Den Namen “Trompetenpfifferling” hat er deswegen bekommen, da sein markantestes Merkmal die Kuhle (oder das Loch) in der Oberseite des Hutes ist. Wie eine gen Himmel gerichtete Trompete. Der Hut verengt sich in der Mitte in ein kleines, teilweise bis in den Stiel reichendes Loch. Er hat einen milden, aber dennoch sehr aromatisch-fruchtigen Geruch und einen milden Geschmack.
Frische Pfifferlinge sind sehr vielseitig und passen als Beilage zu Fleisch oder vegetarischen Gerichten.
Der Trompetenpfifferling hinkt vom Geschmack dem gelben Pfifferling in keinster Weise hinterher. Die Zubereitung ist denkbar einfach, da dieser Pfifferling keiner Mindesterhitzung bedarf, wie z.B. eine Marone oder ein Hallimasch. Dementsprechend kann der Trompetenpfifferling ganz einfach in der Pfanne angebraten und direkt serviert werden, um das tolle Aroma voll erlebbar zu machen.
Totentrompete / Herbsttrompete
Wie ein Chamäleon sind die Totentrompeten wahre Meister der Spezialeffekte. Mit ihrer dunklen Farbe, im Herbstlaub, sind sie perfekt an ihre Umgebung angepasst. Schaut man beim sammeln nicht genau hin, entdeckt man diesen Pilz nicht. Die Totentrompete wächst hauptsächlich bei Rotbuchen, Eichen und unter Hainbuchen. Dieser Pilz, aus der Gattung der Leistlinge, ist ein hervorragender Speisepilz mit kräftigem Aroma. Das Fleisch dieses Pilzes ist dünn, mild im Geschmack, von der Konsistenz etwas zäh und verströmt ein angenehmes, fruchtiges Aroma. Käuflich kann man sie in getrockneter Form in Geschäften oder im Internet finden. Die Totentrompete lässt sich prima zu Pulver zerstoßen, der als Gewürz in der Küche verwendet werden kann.
Die Totentrompete gehört zur Familie der Pfifferlinge. Der trichterförmige Hut und der Stil von ihr gehen ineinander über. Bei der Zubereitung wähle ich das kleinhacken und anbraten in Butter. Darüber 2 verquirlte, mit Salz und Pfeffer gewürzte Eier. Ihr Duft beim Anrösten ist unvergleichlich, viel kräftiger als beim Pfifferling.
Pilzsaison ist das ganze Jahr – Pilze im Frühling
Leider ist irgendwann ist dann auch mal Schluss mit der Sammelei. Temperaturen unter Null Grad beschädigen viele Pilz-Arten, die dann nicht mehr genießbar oder sogar giftig sind. Es gibt Ausnahmen, die sogenannten Winterpilze (z.B. Austernseitling).
Achtung: Es gibt hierzulande Pilzsorten, die beim Verzehr eine tödliche Wirkung haben können. Daher folgende Hinweise:
- Nur wenn man zu 100% sicher ist, dass der gefundene Pilz wirklich essbar ist, darf man ihn essen.
- Pilze sollte man niemals roh essen, bei Arten, die roh stark giftig sind!!
- Pilze dürfen Sie nur für den Eigenbedarf gesammelt werden. Je nach Mahlzeit entspricht das etwa einem bis zwei Kilo pro Tag.
- Die Pilze nur von geprüften Pilzsachverständigen DGfM auf Essbarkeit checken lassen. Vorher ggfls. nach seinem Ausweis bei der DGfM fragen.
- Achtung: Für die Korrektheit der hier bereitgestellten Informationen kann kein Gewähr übernommen werden.